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Interview: HWK Kurs Verkaufsassistent Augenoptik

Die Handwerkskammer Dortmund hat einen neuen Weiterbildungskurs ins Programm aufgenommen. Den Verkaufsassistenten Augenoptik. Im Gespräch mit Herrn Alexander Weinand, Ausbilder im Fachbereich Augenoptik, Meistervorbereitung haben wir uns genauer informiert.

16. April 2024
Interview: HWK Kurs Verkaufsassistent Augenoptik
Interview: HWK Kurs Verkaufsassistent Augenoptik

Optikernetz: Welche Überlegungen gingen dem Kurs voraus – oder anders gefragt, warum wurde der Kurs konzipiert?

Alexander Weinand: Wir müssen heute die Entscheidungen treffen, die in drei bis fünf Jahren richtig sind. Drei wesentliche Punkte waren die Auslöser:

1. Der Fachkräftemangel in der augenoptischen Branche erfordert schnelle, pragmatische Lösungen.

2. Wenn künftig weniger junge Menschen sich für eine Ausbildung zur Augenoptikerin entscheiden, wird die Auslastung in den Meisterschulen sinken. Das Kursangebot sollte sich demnach auch anpassen und neue Zielgruppen definieren.

3. Es wird viel Energie investiert in Upgrades der Qualifikation von Augenoptikermeistern. Das ist auch gut und richtig, wenn es um das Thema Gleichstellung beruflicher und akademischer Bildung geht, löst aber weniger die Alltagsprobleme der Betriebe. Wir brauchen keinen Funktionaloptometristen, um eine Standard-Sonnenbrille an einen Emmetropen zu verkaufen. Die geschickte Kombination aus Menschen mit unterschiedlichen Qualifikationsniveaus sorgt für einen optimalen Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit. Aus diesem Grund entscheiden wir uns für eine niedrigschwellige Einstiegsqualifikation auf fachlichen Niveau.

Wer war für die inhaltliche Ausgestaltung verantwortlich und von wem wird der Kurs durchgeführt?

Von Herrn Markus Knopp, Fachbereichskoordinator der Meisterprüfungsvorbereitung Augenoptik, gemeinsam mit seinem Team, bestehend aus hauptamtlichen Dozenten und Honorardozenten der Handwerkskammer Dortmund, insgesamt sind es vier Lernbegleiter.

In der Kursbeschreibung heißt es: „In 120 Unterrichtseinheiten werden den Teilnehmenden unter anderem augenoptische Grundlagen, Produktwissen, Grundlagen der anatomischen Brillenanpassung, Gerätekunde und die wesentlichen Abläufe im Fachgeschäft nähergebracht.“ Wie sind die Inhalte aufgebaut? Orientieren sie sich an Ausbildungsinhalten, Lehrwerken oder der Ausbildungsordnung?

Ja. Grundsätzlich finden sich alle Lerninhalte im Rahmenlehrplan. „Grau ist im Leben alle Theorie, entscheidend ist auf dem Platz“. Dies gilt nicht nur im Fußball.

Wir unterrichten handlungssorientiert. Das bedeutet, der Praxisbezug steht bei unserer Unterrichtsgestaltung klar im Fokus. Praktische Übungen ergänzen den Theorieunterricht. Eine optimale Verzahnung von Theorie und Praxis liegt uns sehr am Herzen.

Was ist das Ziel für Teilnehmende?

Teilnehmer erhalten das Basiswissen für mehr Sicherheit und Eigenständigkeit im Kundenumgang und ein Verständnis für Prozesse im augenoptischen Alltag. Sie erhalten in der augenoptischen Branche einen sicheren Arbeitsplatz mit besten Entwicklungsmöglichkeiten.

Gibt es einen Praxistest? Konnte schon geprüft werden, inwieweit sich die Theorie des Kurses in der Praxis bewährt?

Nein. Wir haben aber Erfahrungswerte von ähnlichen Kursen, die unsere Dozenten bereits begleitet haben, wie z.B. Fachverkäufer Augenoptik (IHK), Assistent Augenoptik (IHK).

Es gab vor einiger Zeit Bestrebungen der Berufsverbände, eine zweijährige Ausbildung zum Fachverkäufer Augenoptik zu etablieren. Dies scheiterten an diversen Vorgaben seitens der Politik. Sehen Sie Ihren Kurs als Alternative dazu?

Gegebenenfalls in Einzelfällen. Dies war aber nicht unsere ursprüngliche Intention.

Wir brauchen schnelle Lösungen, die gut umsetzbar sind und sich an Bedürfnissen und Möglichkeiten von Teilnehmern und Betrieben orientieren. Deswegen finden die Schulungen auch abends und samstags statt.

Alternativ dazu werden viele Quereinsteiger sich das Basiswissen im betrieblichen Alltag aneignen (müssen). Dazu fehlt aber häufig die notwendige Zeit und der entsprechende Rahmen.

Darüber hinaus möchten wir das Kursportfolio der Handwerkskammer Dortmund im Bereich Augenoptik vergrößern.

Herr Weinand, vielen Dank für das Interview.

Mehr zum Kurs der HWK lesen Sie hier.

Quelle: optikernetz.de

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