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Unternehmensinsolvenzen 2024: Einordnung und Ausblick auf die Situation in der Augenoptikbranche
Insolvenzen 2024 auf Rekordhoch: Was bedeutet das für die Augenoptikbranche? Zahlen, Hintergründe und Experteneinordnung bei optikernetz.de.

2024 war in vielerlei Hinsicht ein bewegtes Jahr für die deutsche Wirtschaft. Während die Zahl der größeren Betriebsgründungen im Vergleich zum Jahr 2023 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) leicht um 2,1 Prozent auf rund 120.900 zunahm, setzte sich ein anderer, negativer Trend fort: Die Unternehmensinsolvenzen stiegen zum dritten Mal in Folge deutlich an. Zum Jahresende verzeichnete Deutschland 22.400 insolvente Unternehmen – ein neuer Höchststand seit 2016. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung der Creditreform.
Insolvenzen auf Rekordniveau
Gegenüber 2023 bedeutet das einen Anstieg von 24,3 Prozent. Seit 2022 sei der Negativtrend den Experten von Creditreform zufolge ungebrochen. Ein Blick auf Daten von Destatis bestätigt das Bild. Allein im zweiten Halbjahr 2024 lag die Zahl der Regelinsolvenzen monatlich im zweistelligen Prozentbereich über den Vorjahreswerten. Lediglich im Juni 2024 fiel der Anstieg mit 6,3 Prozent moderater aus. Und der Trend scheint sich auch 2025 fortzusetzen. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Januar 2025 um 14,1 Prozent und im Februar 2025 um 12,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen.
Die Entwicklung ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis einer angespannten wirtschaftlichen Großwetterlage: schwache Binnenkonjunktur, zögerliche Konsumenten, hohe Zinsen, steigende Energiekosten und ein stagnierender Export belasten große wie kleine Betriebe gleichermaßen.
Kleine Betriebe besonders betroffen
Nicht nur große Unternehmen geraten unter Druck. Auch sogenannte Mikrobetriebe – darunter viele ehemals Selbstständige – sind verstärkt betroffen. Im Jahr 2024 wurden 26.800 Insolvenzanträge in dieser Gruppe gestellt – ein Plus von 6,3 Prozent. Auch Verbraucherinsolvenzen haben um 8,5 Prozent zugenommen – auf über 72.000.
Creditreform: „Bilanzauswertungen zeigen, dass auch der Dienstleistungssektor, geprägt von einer Vielzahl kleinerer Unternehmen, eher schwach mit Eigenkapital ausgestattet ist. Mit einem Zuwachs von über 27 Prozent stellt dieser Wirtschaftssektor fast 60 Prozent des gesamten Aufkommens bei den Unternehmensinsolvenzen. Auch im Verarbeitenden Gewerbe, gebeutelt von höheren Lohnkosten, Preissteigerungen bei der Energie und einem schwachen Export, legten die Insolvenzen um fast 24 Prozent zu. Da ist der Handel mit einer Veränderung von plus 18,6 Prozent unter den Hauptwirtschaftsbereichen noch glimpflich weggekommen. Auf 10.000 Unternehmen kommen 2024 in Deutschland 72 Insolvenzen – 2023 waren es noch 60. Im Bausektor sind es 97 Unternehmen pro 10.000 im Bestand. Stabiler ist dagegen das Verarbeitende Gewerbe mit unterdurchschnittlichen 40 Betroffenen bei 10.000 Betrieben dieses Wirtschaftsbereichs.“
Existenzgründung: Mehr Licht als Schatten?
Parallel zu dieser Entwicklung zeigt sich ein leichter Anstieg bei den Gründungen: Insgesamt wurden 594.500 neue Gewerbe angemeldet, ein Plus von 0,2 Prozent. Die Zahl der vollständigen Gewerbeaufgaben stieg allerdings um 3,4 Prozent auf rund 503.400.
Dass die Zahl der Gründungen nach wie vor über der der vollständigen Aufgaben liegt, zeigt: Gründungspotenzial ist vorhanden, das Vertrauen in das Unternehmertum ist nicht verloren. Doch unter den gegebenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wird dieses Vertrauen zunehmend auf die Probe gestellt.
Und die Augenoptik?
Was bedeutet diese Entwicklung konkret für die Augenoptikbranche? Ist die Insolvenzwelle auch hier spürbar – oder erweist sich die Branche als stabiler als andere Bereiche? Diese Fragen wollen wir in Kürze im Fachinterview mit den Experten der AOS Unternehmensberatung GmbH beleuchten.
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