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Eine neue Therapie gegen den Grünen Star: Wie Stromimpulse das Auge schützen könnten
Die neue Therapie, die an der Uniklinik Mainz getestet wird, setzt auf sogenannte transkorneale Elektrostimulation (TES).

Der Grüne Star ist eine der Hauptursachen für Erblindung weltweit. Eine neue Therapie könnte jedoch in Zukunft dazu beitragen, das Fortschreiten dieser Krankheit zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Die Therapie, die auf kleinen Stromimpulsen basiert, wird derzeit in einer klinischen Studie an der Universitätsmedizin Mainz getestet, wie einem Bericht auf tagesschau.de zu entnehmen ist.
Wie entsteht der Grüne Star?
Der Grüne Star entsteht, wenn der Augeninnendruck zu hoch wird. Dies passiert, wenn die Augenflüssigkeit (Kammerwasser) nicht mehr richtig abfließen kann, was den Druck im Auge steigen lässt. Infolgedessen sterben Nervenzellen auf der Netzhaut ab, was zu irreparablen Schäden im Sehnerv führen kann. Unbehandelt kann dies zu vollständiger Erblindung führen.
Elektrostimulation als neue Therapie
Die neue Therapie, die an der Uniklinik Mainz getestet wird, setzt auf sogenannte transkorneale Elektrostimulation (TES). Dabei werden kleine Stromimpulse über die Hornhaut in das Auge geleitet. Diese Impulse sollen die Zellen im Auge stimulieren, die vom Glaukom bedroht sind, und deren Absterben verhindern.
Die Therapie wird zurzeit in einer klinischen Studie getestet, die voraussichtlich zweieinhalb Jahre dauern wird. Die Behandlung erfolgt einmal pro Woche für 30 Minuten. Zunächst müssen die Patienten die Therapie in der Klinik erlernen, können sie aber später selbstständig zu Hause durchführen. Studienleiterin Katrin Lorenz von der Uniklinik Mainz erklärt auf tagesschau.de, dass durch die Elektrostimulation die Funktion der verbliebenen Zellen verbessert werden soll.
Die Elektrostimulation ist noch nicht offiziell zugelassen, aber die ersten Studien und Tests haben vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Bei der Behandlung der Retinitis pigmentosa hat die Elektrostimulation bereits in mehreren Studien eine Verbesserung der Sehkraft gezeigt.
Grüner Star bleibt oft unbemerkt – Früherkennung ist entscheidend
Eine Herausforderung bei der Behandlung des Grünen Stars bleibt jedoch die späte Diagnose. Da die Krankheit schleichend voranschreitet und die Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium auffallen, ist es entscheidend, dass die Krankheit möglichst früh erkannt wird. Etwa 900.000 Menschen in Deutschland leben mit einem Glaukom, und Schätzungen zufolge wissen rund die Hälfte von ihnen noch nichts von ihrer Erkrankung. Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Zahl der Betroffenen in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter ansteigen. Die Früherkennung ist deshalb von großer Bedeutung.
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