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Augenoptik – Ein Frauenberuf? Eine Betrachtung zum Weltfrauentag 2025
Am 8. März 2025, dem internationalen Weltfrauentag, wurde
erneut auf die Bedeutung von Frauen in der Arbeitswelt hingewiesen. Auch in der
Augenoptik zeigt sich der Anteil weiblicher Fachkräfte deutlich, wodurch der
Beruf als klassischer „Frauenberuf“ gilt.

So begrüßenswert grundsätzlich ein hoher Frauenanteil im Beruf und hier insbesondere auch in Führungspositionen ist, so kann ein solches Klischee vor dem Hintergrund des drängenden Fachkräftebedarfs unglücklich sein. Denn gleich zu Beginn in der Berufsorientierung aufgrund kursierender Irrglauben über Berufsinhalte gleich zahlreiche potenzielle Bewerber zu verlieren, kann sich keine Branche leisten.
Augenoptik – eine weiblich geprägte Branche
Die Augenoptik ist ohne Frage eine Branche, in der Frauen einen großen Anteil haben. Nach den Zahlen des ZVA Branchenberichts 2023/24 ist die Branche insgesamt noch immer stark weiblich geprägt: Zwei Drittel der Beschäftigten sind Frauen. Besonders bei den Gesellen, Auszubildenden und sonstigen Mitarbeitern ist der Anteil der Frauen sehr hoch. Auch bei den Meistern liegt der Frauenanteil bei fast 50 Prozent, mit einer klaren Tendenz nach oben.
Der Weltfrauentag, der jährlich dazu anregt, die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu reflektieren, bietet somit einen perfekten Anlass, die Bedeutung dieser Entwicklung in der Augenoptik zu würdigen. Besonders erfreulich ist der Anstieg des Anteils der weiblichen Inhaberinnen von Augenoptikbetrieben. Zwar beträgt dieser noch immer „nur“ 30 Prozent, was bedeutet, dass der Großteil der Inhaber männlich bleibt. Doch der Zuwachs von vier Prozentpunkten in den letzten vier Jahren zeigt, dass sich hier etwas verändert.
Vorurteile und die Herausforderungen des Handwerks
Es gibt noch immer viele Vorurteile, die Berufsgruppen in „typische Männer- oder Frauenberufe“ unterteilen. Die Vorstellung, dass Handwerksberufe wie das Dachdecken nur von Männern ausgeübt werden können, ist längst überholt. Aber Vorurteile halten sich hartnäckig. Viele haben einen realistischen, wahren Ursprung – aber wie heißt es so schön „Zeiten und Dinge ändern sich“. Und es gibt nun wirklich keinen triftigen, biologischen, intellektuellen oder wie auch immer gearteten geschlechterspezifischen Grund, warum Frauen keine Dachdecker und Männer keine Erzieher sein können.
Mit solchen Vorurteilen räumt zum Beispiel auch die Kampagne der Handwerkskammer Dortmund „Starke Frauen. Starkes Handwerk“ auf: https://www.hwk-do.de/frauenkampagne/
In der Augenoptik ist es genau andersherum. Sie gilt als „Frauenberuf“. Das ist jedoch ein Klischee. Denn trotz des überwältigenden Frauenanteils in der Branche ist es ein Fehler zu glauben, dass dieser Beruf nur für Frauen geeignet ist. Augenoptik ist eine vielseitige Disziplin, die sowohl technisches Wissen als auch soziale Kompetenz erfordert. Sie umfasst eine breite Palette an Aufgaben – von der exakten Messung von Sehstärken über die Gestaltung von Brillen bis hin zur fachkundigen Beratung der Kunden.
Der Blick in die Zukunft: Fachkräftemangel und die Chancen der Augenoptik
Die Augenoptikbranche steht wie viele andere Sektoren vor einem drängenden Problem: dem Fachkräftemangel. Es gibt nicht genug gut ausgebildete Augenoptiker, um die steigende Nachfrage nach fachkundiger Beratung und Dienstleistung zu decken. Dabei ist der Beruf eine zukunftsfähige Karriere für alle – unabhängig vom Geschlecht.
Gerade vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels ist es entscheidend, die Augenoptik als einen Beruf für beide Geschlechter zu positionieren. Mädchen und Jungen sollten gleichermaßen dazu ermutigt werden, sich in dieser Branche auszubilden und zu engagieren.
Augenoptik – Ein Beruf für alle
Augenoptik ist ein Beruf, der von vielen Frauen erfolgreich ausgeübt wird – und es ist zu begrüßen, dass sich dies weiterhin entwickelt. Dennoch sollte der Beruf keinesfalls als „Frauenberuf“ etikettiert werden.
In einer Zeit, in der die Gleichstellung der Geschlechter immer wichtiger wird, ist es an der Zeit, mit Klischees über „Frauenberufe“ und „Männerberufe“ aufzuräumen. Der Weltfrauentag 2025 erinnert uns daran, dass alle Berufe – so auch die Augenoptik – für jede und jeden zugänglich sein sollten. Augenoptik ist ein Beruf, der für alle gleichermaßen spannend ist – und der einen wichtigen Beitrag zur Zukunft leistet.
Eine Ansprache an junge Leute, die vor allem den Facettenreichtum des Berufs zeigt und die Möglichkeit, ein Praktikum zu absolvieren, um den Beruf wirklich kennenlernen zu können, könnten Türöffner sein für motivierte potenzielle Auszubildende – die Augenoptiker und Augenoptikerinnen von morgen.
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