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ZVA Auswertung: So entwickelte sich die Augenoptik in 2024

Augenoptik 2024: Branchenwachstum von 1,8 %, doch Fachkräftemangel steigt. Zukunft durch Ausbildung, Digitalisierung und optometrische Spezialisierung.

3. Februar 2025
ZVA Auswertung: So entwickelte sich die Augenoptik in 2024
ZVA Auswertung: So entwickelte sich die Augenoptik in 2024

Die wirtschaftliche Entwicklung der inhabergeführten Augenoptikbetriebe im Jahr 2024 zeigt eine passable Stabilität: Ein Umsatzplus von 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeugt von einer soliden Leistung der mittelständischen Betriebe in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld mit geringer Konsumneigung.

„Verglichen mit anderen Handwerksbranchen können wir durchaus zufrieden sein. Doch von Optimismus sind wir in der Branche weit entfernt“, erklärt ZVA-Präsident Christian Müller. Für die Gesamtbranche, die auch große Filialunternehmen umfasst, könnte ein Umsatzplus von geschätzt zwei bis drei Prozent erreicht worden sein.

Ausbildungsplätze schwerer zu besetzen

Der Fachkräftemangel bleibt ein drängendes Thema für die Augenoptik. Dem ZVA wurden 2024 bundesweit 2.328 neue Ausbildungsverträge gemeldet, was einem Rückgang von gut zehn Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Hierdurch erhalten zunehmend auch Bewerber mit einer geringeren schulischen Vorbildung eine Chance auf eine Ausbildung in der Augenoptik. Insgesamt sinkt die Zahl der Auszubildenden auf geschätzte 6.460 in allen drei Lehrjahren, ein Rückgang von etwa vier Prozent.

Besorgniserregend ist zudem die steigende Quote der vorzeitigen Vertragslösungen, die mit 35 Prozent einen Höchststand erreicht hat. Dementsprechend ist mittelbar mit einem Rückgang bei den bestandenen Gesellenprüfungen zu rechnen, was den Mangel an Fachkräften weiter verstärken dürfte. „Trotzdem ist die Augenoptik im Vergleich zu anderen Branchen nach wie vor attraktiv: Die hohe Qualität der Ausbildung und die vielfältigen beruflichen Perspektiven machen den Beruf des Augenoptikers zu einer hervorragenden Wahl für junge Menschen“, betont Christian Müller. Um dem Mangel zu begegnen, müssen Betriebe jedoch mehr denn je in Mitarbeiterbindung und qualifizierte Fortbildung investieren. Mit dem COE-Fortbildungssystem haben der ZVA und die führenden wissenschaftlichen Vereinigungen der Augenoptik und Optometrie – die Internationale Vereinigung für binokulares Sehen (IVBS), die Vereinigung Deutscher Contactlinsen-Spezialisten und Optometristen e.V. (VDCO), die Wissenschaftliche Vereinigung für Augenoptik und Optometrie e.V. (WVAO) und die Gütegemeinschaft für Optometrische Leistungen (GOL) – Kriterien für eine einheitliche, objektive und qualitätsgesicherte Bewertung von Fortbildungen geschaffen, die es allen Augenoptikermeistern und Optometristen ermöglichen, ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern – flexibel und ortsnah über die Angebote des digitalen COE-Campus (https://coecampus.de/) oder in COE-zertifizierten Seminaren und Kongressen.

Herausforderungen und Perspektiven

Die inhabergeführten Betriebe stehen nicht nur vor der Herausforderung des Fachkräftemangels, sondern auch vor langfristigen Marktveränderungen, die sich bereits seit einigen Jahren abzeichnen. Professionalisierung und pezialisierung, etwa durch verstärkten Fokus auf optometrische Dienstleistungen, sind wichtige Erfolgsfaktoren. Ebenso spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle, sowohl in der internen Organisation als auch in der Kundenansprache und ebenso in Bezug auf die gerätebasierte Unterstützung von Augenuntersuchungen, die vor dem Hintergrund einer flächendeckenden Versorgung auch in ländlichen Regionen und zusammen mit Augenarzt-Kooperationen künftig eine wichtige Rolle spielen werden. „Die Augenoptik bleibt eine Branche mit Zukunft, aber wir dürfen uns nicht auf bisherigen Erfolgen ausruhen. Gemeinsam müssen wir weiterhin an Lösungen arbeiten, um eine flächendeckende Versorgung mit Sehhilfen sicherzustellen und die Attraktivität des Berufs zu steigern“, so Christian Müller.

Quelle: Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA)

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