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Mister Spex in der Krise?
Am 31. Mai 2024 titelte welt.de „Schicksalstage bei Mister Spex“. Wie steht es um den Omnichannel-Optiker?
Eine Gruppe sogenannter Aktionärsaktivisten wolle einen Kurswechsel bei der Optikerkette Mister Spex erzwingen. Die Aktie habe, so heißt es in dem Artikel, seit dem Börsengang vor knapp drei Jahren 88 Prozent an Wert verloren. Außerdem schreibe Mister Spex hohe Verluste und die Expansion ins Ausland hake. Den niedrigen Börsenkurs hätten, so heißt es weiter, einige Investoren genutzt, um Aktienpakete zu kaufen. Den so erworbenen Einfluss wollen sie nutzen. Sie verlangen, so welt.de, einen Strategiewechsel, neue Aufsichtsräte und geringere Boni für den Vorstand.
Zum Nachlesen: Schicksalstage bei Mister Spex
Mister Spex selbst vermittelte in einer Pressemeldung Anfang Mai noch Zuversicht: „Mister Spex SE (MRX), Europas führender digital getriebener Omnichannel-Optiker, hat im ersten Quartal 2024 ein Umsatzwachstum von 2 % auf 51,1 Mio. Euro erzielt. […]
Die Entwicklung der wichtigsten Produktkategorien wurde durch ein frühes Osterfest beeinträchtigt, das sich negativ auf die Anzahl der Arbeitstage und damit auf die Herstellung von Korrektionsbrillen auswirkte. So ging der Umsatz mit Korrektionsbrillen im März zurück, nachdem er in den ersten beiden Monaten des Jahres um 4 % gestiegen war. Im Vergleich zum Vorjahr war der Umsatz im ersten Quartal daher mit -1 % rückläufig. Der Umsatz bei Sonnenbrillen wuchs im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 9 % bei zweistelligen Zuwachsraten im Februar und März. Das deutliche Wachstum bei Sonnenbrillen in diesem Zeitraum war hauptsächlich auf die guten Wetterbedingungen und die frühen Osterferien zurückzuführen, die sich positiv auf die Nachfrage der Verbraucher nach Outdoor-Aktivitäten und -Produkten auswirkten. Die Kategorie Kontaktlinsen verzeichnete ein Wachstum von 2 % und erholte sich damit deutlich gegenüber einem Rückgang von 11 % im ersten Quartal 2023. […]
Das bereinigte EBITDA für das erste Quartal 2024 lag mit -3,2 % etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Während die Bruttogewinnmarge aufgrund des geringeren Beitrags von Korrektionsbrillen im Gesamtmix gesunken ist, hat sich das Betriebskostenprofil im ersten Quartal 2024 verbessert. Der Personalaufwand, bereinigt um die nicht zahlungswirksamen IFRS2-Anpassungen, verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5 %. Diese Verbesserung ist besonders bemerkenswert, da im ersten Quartal vier zusätzliche Stores eröffnet wurden.
2024 wird Mister Spex sich darauf konzentrieren, das Geschäftsmodell der Stores im bestehenden Portfolio zu optimieren und die innovativen und einzigartige Mister Spex EyeD-Technologie weiterzuentwickeln. [...]”
Für die stationäre Augenoptik ist der reine Onlinehandel seit Jahren keine erhebliche Konkurrenz. Das hat auch Mister Spex erkannt, der einst als reiner Onliner antrat, aber dann einen Strategiewechsel vollzog und mittlerweile als Multichannel-Optiker mit fast 70 Betrieben in Deutschland auf Platz vier der zehn umsatzstärksten Unternehmen (laut ZVA Branchenbericht 2023/24) rangiert.
"Im Jahr 2023 stiegen die Brillenstückzahlen sowohl im Multichannel- als auch im Online-Bereich, wobei sich der Multichannel-Vertrieb etwas besser entwickelte als der Online-Verkauf. Der Umsatz stieg in beiden Vertriebskanälen ebenfalls, wobei auch hier mit einem Plus von sechs Prozent der größere Zuwachs im Bereich Multichannel zu verzeichnen ist. Bezogen auf die Gesamtzahl der 2023 verkauften Brillen liegt der Anteil der rein online verkauften Brillen bei 2,2 Prozent. Der Anteil ist damit etwas gestiegen, bleibt aber weiterhin unbedeutend.“ (ZVA Branchenbericht 2023/2024, S. 8)
Ob nun tatsächlich mit Stelleneinsparungen zu rechnen ist, wie es einer der Aktionäre auf welt.de prognostiziert oder ob es zu den großen Umwälzungen bei Mister Spex, wie sie von den aktivistischen Aktionären gefordert werden, kommen wird, bleibt abzuwarten. Am 7. Juni 2024 soll die Hauptversammlung des Unternehmens stattfinden.
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