Die Internetseite der Zeitung "Die Welt" berichtet, dass der französiche Rechnungshof vorschlägt, dass die stark defizitäre Sozialversicherung sich nicht länger an den Kosten für Sehhilfen beteiligen soll.
Auch in Frankreich hinterlässt die Euro- und Schuldenkrise ihre Spuren. Das Defizit der Krankenversicherungssparte in Frankreich dürfte in diesem Jahr von 5,9 auf 7,9 Milliarden Euro steigen. Deshalb empfiehlt der Rechnungshof der Regierung von Präsident François Hollande die Ausgaben Krankenhausaufenthalte, Laboranalysen und Brillen zu kürzen. In dem gerade vorgelegten Bericht geht der Rechznungshof besonders mit dem Markt für Brillen in Frankreich hart ins Gericht. Dieser sei "undurchsichtig, teuer und wenig wettbewerbsfähig", kritisiert der Bericht.
Im Schnitt müssten die Franzosen doppelt so viel für Brillen bezahlen als die Einwohner der vier großen Nachbarländer Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien, bemängelt der Rechnungshof. So geben die Franzosen im Jahr pro Kopf im Schnitt 88 Euro für Brillen aus, die Deutschen dagegen nur 54 Euro, die Briten 49 Euro, die Italiener 36 Euro und die Spanier sogar nur 30 Euro.
Was das für die französischen Augenoptiker bedeuten würde, können die deutschen Unternehmen gut beurteilen. Denn obwohl seit der letzten Gesundheitsreform im Jahre 2003/2004 bereits zehn Jahre vergangen sind, haben viele die erheblichen Rückgänge von über 30% des Umsatzes noch gut in Erinnerung.
Müssen auch die Franzosen zukünftig Ihre Brillen selbst bezahlen?
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