Die Rentabilität einer Spezialisierung im Bereich Optometrie wird in der Branche immer wieder kontrovers diskutiert. Sicherlich müssen Fortbildungskosten und Anschaffungen spezieller Geräte auf irgendeine Weise zurückerwirtschaftet werden. Eine Aufrechnung auf Heller und Pfennig mit Einnahmen aus kostenpflichtigen Dienstleistungen allerdings hinkt, wie Alexander van der Mey von i-Optics in einem Interview mit der Redaktion schildert:
Optikernetz: Herr van der Mey, mit seinen Angeboten für Augenoptiker hebt i-Optics immer wieder einen Marketingeffekt hervor, der für Augenoptiker aus der Optometrie resultiert. Schildern Sie uns doch bitte einmal in wenigen Worten, wie i-Optics den Nutzen für den Augenoptiker und den Endverbraucher definiert.
Alexander van der Mey: Der Mensch lebt in seiner heutigen Umwelt nicht „artgerecht“. Er wurde für heutige Anforderungen an die Sehleistung nicht geschaffen. Der Endverbraucher hat ein gesteigertes Interesse an ausdauerndem Sehkomfort. Dem wird immer mehr durch Innovationen bei Brillengläsern und Kontaktlinsen auch entsprochen. Der Augenoptiker steht in einem dichten Wettbewerb und hat ein Interesse, seinen Kunden nicht an andere Marktbegleiter zu verlieren. Die niedrige Drop-Out-Quote bei spezialisierten Kontaktlinsenanbietern ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Kontrolltermine die Wertschätzung von augenoptischen Dienstleistungen beim Verbraucher fördern und die Kundenbindung erhöhen. Auf ähnliche Weise können Kunden auch durch wiederkehrende optometrische Dienstleistungen an ihren Ansprechpartner für gutes Sehen gebunden werden.
Optikernetz: Inwieweit kann eine spitze Kosten-Nutzen-Rechnung als Entscheidungskriterium für stärkeres Engagement im Bereich Optometrie herangezogen werden?
Alexander van der Mey: Die Kosten-Nutzen-Rechnung haben wir mehrfach bei mehreren Kunden über größere Zeiträume gemessen. In diesem Bereichen haben wir ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 25% feststellen können. Dies waren jedoch Geschäfte, wo der Durchschnittsumsatz geringer war als der Branchenschnitt. Wenn man jedoch schon weit darüber liegt, ist die Kundenbindung das primäre Ziel, denn die Brille muss auch bezahlbar bleiben. Unsere Kunden belegen zudem, dass die Optometrie ein geeignetes Instrument ist, den Kundenstamm nachhaltig zu binden und aufzubauen. Auch der Effekt von Weiterempfehlungen von zufriedenen Kunden ist nicht zu unterschätzen. Optometrie ist eben keine Eintagsfliege.
Optikernetz: Vielen Dank für das Interview, Herr van der Mey.