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Goodbye Babyboomer

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) beschäftigt sich in einer aktuellen Studie mit dem Ausscheiden der Babyboomer…
28. Dezember 2021

Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) beschäftigt sich in einer aktuellen Studie mit dem Ausscheiden der Babyboomer aus dem Berufsleben. Welche Auswirkungen sind für die Augenoptik zu erwarten?

In ca. 15 Jahren werden dem IW zufolge gut 5 Mio. Erwerbstätige fehlen. Das Institut skizziert in diesem Zusammenhang drei mögliche Szenarien: Ein Basisszenario nach einem Weiter-So-Prinzip, ein Positivszenario, in dem Produktivität und Einkommen wachsen und ein Negativszenario, in welchem Wohlstandsverluste drohen. Das reale Einkommen würde hier pro Kopf 2035 um bis zu 4.000 Euro geringer ausfallen als im Weiter-So-Szenario.

Übertragen wir das auf die Augenoptik: Welche Auswirkungen des Ausscheidens der Babyboomer sind für Augenoptikfachgeschäfte konkret absehbar und welche möglichen Szenarien könnten sich daraus ergeben? Optikernetz hat recherchiert und sich einmal bei Verbänden und Unternehmensberatungen umgehört.

Keine Angst vor Trendumkehr

Grundsätzlich muss das Thema von zwei Seiten betrachtet werden: der Kundenseite und die der Augenoptiker, also der Inhaber. Mittelfristig ist zu erwarten, dass die Anzahl der Verbraucher, die ins Alter für Gleitsichtbrillen kommen, sinken wird. Die Frage ist aber gleichzeitig: Wird aufgrund der weiter steigenden Lebenserwartung in Verbindung mit besseren Vorsorgeuntersuchungen der Lebensabschnitt länger, in dem Verbraucher eine Gleitsichtbrille tragen können. Auf der anderen Seite steigt das Bewusstsein für gutes Sehen, der heute 70-Jährige ist der 60-Jährige von vor 20 Jahren. Insofern steigen auch seine Ansprüche – auch an das Sehen. So wird sich das Auslaufen der Babyboomer noch herausschieben lassen.

Die durchgängige Zweitbrillenkampagne der Branche trägt Früchte. Das Thema Nachhaltigkeit und Beratung spielt den mittelständischen Augenoptikern und Stationären insofern in die Hände. Vermehrte Smartphonenutzung und immer mehr digitale Endgeräte werden für ganz neue Anforderungen auch an das Sehen und für ganz neue Märkte und für neue Fälle sorgen.

Mit Sicherheit ist auch ein späterer Renteneintritt ein Faktor, der auf der Kundenseite zu sehen ist. Wer in Lohn und Brot steht, leistet sich auch Lebensqualität.

Es stellt sich aber die Frage, wie kann sich jeder einzelne Betrieb in Anbetracht dieser Entwicklung positionieren oder auch generell zukunftsfähig aufstellen?

Wichtig ist, junge Zielgruppen anzusprechen, insbesondere auch die Generation der 30 bis 40-Jährigen. Eines steht nämlich fest: Ins Gleitsichtalter kommen die erst noch.

Grundsätzlich fällt es älteren Unternehmern schwer, sich bei den Zielgruppen zu profilieren. Es gibt aber zahlreiche Beispiele, in denen der „Generationssprung“ sehr gut gelingt, z.B. weil man auch auf junge Mitarbeiter setzt, die eigene Kundenkontakte in ihrer Altersgruppe generieren.

Auch das Thema Nachwuchs spielt hier unternehmerseits herein. Der Fachkräftemangel hat in der Augenoptik längst Fuß gefasst. Eine Aufgabe der nächsten Jahre ist es nun, diesem entgegenzuwirken. Hier kann die Politik helfen. Aber auch jeder einzelne Betrieb ist gefragt. Auch Berufsstandsvertretungen können Entscheidendes leisten, um den Beruf attraktiver zu machen, die Bedingungen einer modernen Arbeitswelt anzupassen und das Berufsbild generell positiv zu prägen. Zu beobachten ist in jedem Fall, dass eine Selbstständigkeit heute auch unter den jungen Augenoptikern interessant ist!

Resümee

Am Ende ist eines klar: Weder die Branche noch jeder Einzelne darf stehen bleiben, sondern muss sich und sein Angebot, seine Kompetenz und Wissen, sein Geschäftsmodell und seine Kommunikation ständig dem technologischen, medizinischen und gesellschaftlichen Wandel anpassen, dann wird es auch noch in Jahrzehnten noch überaus erfolgreiche mittelständische Augenoptiker geben.

Was sagen Sie dazu? Schreiben Sie uns Ihre Meinung unter info@optikernetz.de

 

Quelle: optikernetz.de

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