Keine Einträge vorhanden

GfK: Konsumklima sinkt auf neues Rekordtief

Wie die GfK in dieser Woche mitteilte, setzte die Verbraucherstimmung in Deutschland ihre Talfahrt im Juni, nach einer kurzen…
1. Juli 2022

Wie die GfK in dieser Woche mitteilte, setzte die Verbraucherstimmung in Deutschland ihre Talfahrt im Juni, nach einer kurzen Verschnaufpause im Vormonat, fort. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung mussten Einbußen hinnehmen.

Damit habe das Konsumklima ein neues Allzeittief erreicht. Seit Beginn der Erhebung für Gesamtdeutschland im Jahr 1991 sei kein niedrigerer Wert als aktuell gemessen worden. „Der anhaltende Krieg in der Ukraine sowie unterbrochene Lieferketten lassen vor allem die Energie- und Lebensmittelpreise explodieren und führen dazu, dass sich das Konsumklima so trüb wie noch nie zeigt“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Vor allem der Anstieg der Lebenshaltungskosten von derzeit knapp acht Prozent drückt schwer auf die Stimmung der Verbraucher und schickt diese auf Talfahrt.“

Die GfK erläutert die drei zentralen Indikatoren Konjunkturerwartung, Einkommenserwartung und Anschaffungsneigung im Detail wie folgt:

"Rezessionsgefahr bleibt aus Verbrauchersicht hoch

Nach einer kurzen Erholung im Mai dieses Jahres müssen die Konjunkturaussichten in diesem Monat wieder Einbußen hinnehmen. Der Indikator verliert 2,4 Punkte und sinkt auf -11,7 Zähler. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus sogar gut 70 Punkte.

Die Verbraucher sehen nach wie vor ein großes Risiko dafür, dass die deutsche Wirtschaft in die Rezession abrutschen könnte. Lieferkettenprobleme sowie der Ukraine-Krieg behindern derzeit die Produktion in Deutschland. Hinzu kommt, dass aufgrund der hohen Inflation der private Konsum als wichtige Stütze für das Wachstum der Wirtschaft auszufallen droht. 

Einkommenserwartung fällt auf 20-Jahres-Tief

Die Einkommenserwartung setzt im Juni ihre steile Talfahrt fort. Der im Vormonat gemessene Anstieg erweist sich somit als kurze Verschnaufpause. Der Indikator verliert 9,8 Punkte und sinkt auf -33,5 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit fast 20 Jahren. Im Dezember 2002 wurden -35,5 Punkte gemessen. Im Vorjahresvergleich weist die Einkommensstimmung sogar ein Minus von knapp 68 Punkten aus.

Inflationsraten von derzeit fast acht Prozent drücken nicht nur auf die Stimmung, sie lassen auch die Kaufkraft der privaten Haushalte dahinschmelzen. Somit werden auch die in den vergangenen zwei Jahren in den Lockdown-Phasen angesparten Finanzmittel vermutlich nicht in dem erhofften Maße in Käufe und Anschaffungen umgesetzt werden. Darunter wird die Binnenkonjunktur in den kommenden Monaten leiden.

Anschaffungsneigung setzt Abwärtstrend fort

Im Sog sinkender Konjunktur- und Einkommenserwartungen muss auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Der Indikator verliert 2,6 Punkte und weist nun -13,7 Punkte auf. Ein niedrigerer Wert wurde zuletzt mit -20,1 Punkten während der Finanz- und Wirtschaftskrise im Oktober 2008 gemessen.

Die als Folge der Inflation schwindende Kaufkraft macht sich zunehmend auch bei der Konsumneigung bemerkbar. Wenn für Energie und Lebensmittel von den privaten Haushalten deutlich mehr gezahlt werden muss, stehen entsprechend weniger finanzielle Mittel, vor allem für größere Anschaffungen, zur Verfügung."

Für das Konsumklima für des Monats Juli prognostiziert die GfK -27,4 Punkte und damit 1,2 Punkte weniger als im Juni dieses Jahres (revidiert -26,2 Punkte).

 

Quelle: GfK

Ihr Draht zur Redaktion

Wir kommunizieren gern! Sie auch?
Fragen, Anregungen oder einfach mal so – rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns.

Newsletter abonnieren

Mit unseren Newslettern erhalten Sie genau die News, die Sie brauchen - kostenlos und direkt in Ihre Mailbox.

Im Rahmen der Nutzung unserer Webseiten verwenden wir, neben technisch notwendigen Cookies, auch Cookies von Dritten zu Werbe- und zu Analyse-Zwecken (z.B. Google Analytics).

Weitere Hinweise zum Umgang mit Ihren personenbezogenen Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung