In einer Apollo-Optik-Filiale in Witten in NRW hat sich im vergangenen Monat ein ungewöhnlicher Führungswechsel vollzogen: Im gesamten Oktober stellten sich 13 Azubis alleen Herausforderungen, die eine selbstständige Leitung eines Optiker-Ladens mit sich bringt. Die Filiale war eines von drei Apollo-Geschäften bundesweit, die dieses Jahr das Projekt „Azubi-Filiale“ verwirklichten. Das eigentliche Stammpersonal hatte sich vorübergehend zurückgezogen, sodass die Auszubildenden bis zum Ende des Monats die Aufgaben und Tätigkeiten des gesamten Personals erfüllten. Auch ein Filialleiter und dessen Stellvertreter wurden jede Woche neu gewählt, damit die Azubis reihum möglichst realitätsgetreu in deren Rollen schlüpfen konnten. Das bedeutete eine große Verantwortung für die jungen Menschen, die sich alle im zweiten oder dritten Lehrjahr befinden.
Eine gute Teamarbeit stand dabei mit an oberster Stelle. Denn die Auszubildenden legten viel Wert darauf, sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. Sie hatten sich kleine Ziele gesetzt, zu denen auch das Erreichen eines bestimmten Umsatzes gehörte. Bei einer Zielerreichung steht als Belohnung ein gemeinsamer Eisdielenbesuch an.
Die 13 Azubis stammten aus allen Teilen Deutschlands. In der Projektzeit wohnten sie zusammen in einem Haus in Witten und verpflegten sich selbstständig. Der Ausbildungsbeauftragte von Apollo-Optik sieht in dem Zusammentreffen unterschiedlicher Mentalitäten einen großen Vorteil, von dem sowohl das Unternehmen, als auch die Auszubildenden selbst profitieren. „Azubis gehen viel unbefangener und unkomplizierter an eine Sache heran als Mitarbeiter, die schon 20 Jahre lang tätig sind. Ihre verschiedenen Ideen lassen sich in einen großen Pool schmeißen, sodass gemeinsame Lösungen für Probleme erarbeitet werden können“, sagt er.
Allein gelassen wurden die Azubis mit ihrer Verantwortung nicht. Hilfestellung und regelmäßige Besuche gab es von der Filialleitung und dem Ausbildungsbeauftragten.
Apollo-Kunden hatten die Möglichkeit, nach jedem Beratungsgespräch den Service der Auszubildenden auf einem Bewertungsbogen zu beurteilen. Das Feedback fiel insgesamt erfreulich aus. Und auch die stellvertretende Filialleiterin war zufrieden mit den Auszubildenden: „In der ersten Woche war es noch chaotisch. Doch dann haben sich alle weiterentwickelt. Für mich wurde es fast langweilig, weil meine Hilfe kaum noch benötigt wurde.“